Wusstest du, dass über 80% der Neujahrsvorsätze bereits im Februar scheitern?
Und trotzdem nehmen wir uns jedes Jahr wieder von Neuem vor, es diesmal ganz bestimmt zu schaffen und durchzuziehen.
Das Jahr neigt sich also wieder mal dem Ende zu (oder auch nicht, falls Du diesen Beitrag zu einer anderen Zeit des Jahres liest). Bei vielen Menschen machen sich jetzt die ersten Gedanken breit, sich für das neue Jahr etwas vorzunehmen und diese Pläne als Neujahrsvorsätze zu formulieren. Aber mal ehrlich, wie oft haben wir das alle schon erlebt? Wir starten hoch motiviert und ausgerüstet mit diesen großartigen Vorsätzen ins neue Jahr und spätestens nach ein paar Wochen macht sich Ernüchterung breit. Am Ende war es dann doch nichts mit dem Sport treiben oder dem gesünder essen.
In diesem Beitrag gehe ich deshalb der Frage auf den Grund: Warum scheitern Vorsätze so oft? Ist es der innere Schweinehund, der uns das Leben schwer macht, oder steckt da mehr dahinter? Ich behaupte: Unsere persönlichen Glaubenssätze spielen eine entscheidende Rolle.
Neujahrsvorsätze sind beliebt
Trotz der schlechten Durchhaltequoten sind Neujahrsvorsätze immer noch sehr beliebt. Rund 40% der Deutschen setzen sich zum Beginn eines neuen Jahres einen oder mehrere Vorsätze. Und auch bei den Themen finden sich seit Jahren die immer gleichen Themen.
Das sind die Top-10 der letzten Jahre:
- Mehr Sport treiben
- Gesünder erhähren
- Abnehmen
- Stress reduzieren
- Mehr Zeit für Familie und Freunde
- Mit dem Rauchen aufhören
- Weniger Alkohol trinken
- Besser mit dem Geld umgehen
- Mehr Zeit für Hobbys und persönliche Interessen
- Umweltbewusster leben und handeln
Wie negative Glaubenssätze deine Vorsätze sabotieren
Hast du dich jemals gefragt, warum dein guter Vorsatz, regelmäßig Sport zu treiben, immer wieder scheitert und du doch lieber auf der Couch liegst und Netflix schaust? Oder warum die Entscheidung für gesündere Ernährung so leicht verfliegt, wenn du in der Bäckerei die leckeren Kuchen und Teilchen siehst?
In solchen Situationen haben die Glaubenssätze in deinem Unterbewusstsein die Kontrolle übernommen und schalten auf Autopiloten. Diese Kraft ist stärker als dein guter Vorsatz und sie leitet dich unbewusst, ohne dass du es mitbekommst, in eine andere Richtung als du eigentlich wolltest.
Definition und Entstehung von Glaubenssätzen
Glaubenssätze sind tief verwurzelte Überzeugungen, die wir über uns selbst, andere Menschen und die Welt um uns herum haben. Sie formen unsere Wahrnehmungen, Handlungen und Reaktionen auf verschiedene Situationen. Diese Überzeugungen können sowohl positiv als auch negativ sein.
Wie entstehen Glaubenssätze?
Glaubenssätze sind nicht von Geburt an da. Denn jeder Mensch wird unvoreingenommen und ohne Glaubenssätze geboren. Sie entwickeln sich erst über die Zeit und werden durch die Erziehung, Erfahrungen und Umwelteinflüsse erschaffen.
Glaubenssätze verfestigen sich dann durch wiederholte Erfahrungen, die wir im Laufe unseres Lebens machen. Sie können durch persönliche Erkenntnisse, die Schule, kulturelle Einflüsse, Medien, soziale Interaktionen und andere Umweltfaktoren geprägt und geformt werden. In der Kindheit nehmen wir oft Glaubenssätze von unseren Eltern oder anderen Autoritätspersonen auf, und diese prägen unsere Grundüberzeugungen. Später sind es MitschülerInnen, Freunde, KollegInnen, Vorgesetzte, Partner.
Wie beeinflussen uns Glaubenssätze?
Glaubenssätze beeinflussen unser Denken, Fühlen und Handeln in verschiedenen Lebensbereichen. Sie wirken wie Filter, durch die wir die Welt interpretieren. Alles, was wir an Informationen aus unserer Umwelt aufnehmen, wird durch unsere Glaubenssätze interpretiert, gefiltert, verändert und schließlich in einen Gedanken oder eine Aktion umgewandelt.
Positive Glaubenssätze können uns stärken, Selbstvertrauen geben und uns dazu ermutigen, Herausforderungen anzunehmen. Negativ geprägte Glaubenssätze hingegen können Selbstzweifel schüren, Ängste verstärken und uns in limitierenden Überzeugungen gefangen halten.
Beispiele für Glaubenssätze
Da Glaubenssätze sich in unserem Unterbewusstsein verankert haben, ist es oft nicht leicht, sie zu entdecken. Daher möchte ich dir ein paar konkrete Beispiele geben. Schauen wir uns dazu einmal die am häufigsten genannten Vorsätze für 2024 an. Laut einer Umfrage sind das die Top-3 Vorsätze für 2024:
- Mehr Geld sparen
- Mehr Sport treiben
- Gesünder ernähren.
Viele Menschen haben sich also diese Dinge vorgenommen. Doch nicht alle werden sie dauerhaft umsetzen können. Welche Glaubenssätze diese Vorsätze zum Scheitern bringen könnten, habe ich hier anhand einiger Beispiele aufgelistet:
Mehr Geld sparen | Mehr Sport treiben | Gesünder ernähren |
---|---|---|
Ich verdiene Geld, um mir etwas zu gönnen. | Ich bin von Natur aus unsportlich. | Gesundes Essen schmeckt langweilig. |
Ich kann sowieso nie genug sparen. | Ich habe keine Zeit für Sport. | Ich kann nicht aufhören, Süßigkeiten zu essen. |
Geld sparen ist langweilig und spießig. | Sport ist nur für junge Menschen. | Gesunde Lebensmittel sind zu teuer. |
Ich kann nicht auf Annehmlichkeiten verzichten. | Ich bin zu müde, um Sport zu machen. | Gesunde Ernährung ist zu kompliziert. |
Sparen ist etwas für Reiche. | Ich werde nie die Figur haben, die ich will. | Ich muss auf zu viele Sachen verzichten. |
Ich habe das schon so oft versucht, es hat keinen Sinn. | Ich habe das schon so oft versucht, es hat keinen Sinn. | Ich habe das schon so oft versucht, es hat keinen Sinn. |
Wenn sich diese Glaubenssätze in unserem Kopf verankert haben, ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass wir unsere Vorsätze, Geld zu sparen, mehr Sport zu treiben oder gesünder zu essen, dauerhaft umsetzen können.
Diese Beispiele verdeutlichen, wie unterschiedliche Glaubenssätze unsere Sicht auf uns selbst und die Welt prägen können. Ein bewusstes Erkennen und positives Umformen von limitierenden Glaubenssätzen kann ein wichtiger Schritt sein, um sich persönlich weiterzuentwickeln und Vorsätze in die Tat umsetzen zu können.
Aus Minus wird Plus
Hat man erst einmal erkannt, dass man durch einen negativen Glaubenssatz limitiert wird, gilt es als nächstes, diesen in etwas Positives umzuwandeln. Das geschieht nicht von heute auf morgen. Es bedarf zunächst einer gründlichen Analyse der Ursachen für den negativen Glaubenssatz. Die Ursachen können oft vielschichtig und in der Kindheit verankert sein. Anschließend fragt man sich, ob dieser Glaubenssatz noch notwendig ist und in das aktuelle Leben passt. Macht es Sinn, in Zukunft auf Situationen auch anders zu reagieren? Welche Motive sollten einen zukünftig leiten?
Die Möglichkeiten und Herangehensweisen sind vielfältig und jeder muss für sich selbst oder zusammen mit einem Coach herausfinden, wie der richtige Weg einzuschlagen ist. Als Denkanstoß habe ich dir einige negative Glaubenssätze zusammengetragen und jeweils eine mögliche positive Variante formuliert. Denke aber daran, dass dies lediglich Beispiele sind und du für dich deine eigene positive Umformung finden solltest.
Negativer Glaubenssatz | Mögliche positive Umformung |
---|---|
Ich werde nie Erfolg haben. | Ich bin erfolgreich in dem, was ich tue. |
Das Leben ist mühsam. | Jeder Tag bringt neue Chancen für mich. |
Ich habe keinen Einfluss auf mein Schicksal. | Mein Erfolg liegt in meiner Hand. |
Ich kann nichts Neues lernen. | Ich lerne ständig und entwickle mich weiter. |
Mein Beitrag spielt sowieso keine Rolle. | Meine Arbeit ist wertvoll und wichtig. |
Schwierigkeiten bedeuten nur Misserfolg. | Durch Herausforderungen wachse ich. |
Ich kann meine Ziele sowieso nicht erreichen. | Ich habe die Fähigkeiten, meine Ziele zu erreichen. |
Erfolg ist für andere, nicht für nicht. | Erfolg ist eine Reise. |
Das bringt eh nichts, warum also positiv denken? | Positives Denken führt zu positiven Ergebnissen. |
Ich habe keine Wahl. | Meine Möglichkeiten sind endlos. |
Fehler bedeuten, dass ich ein Versager bin. | Jeder Fehler ist eine Gelegenheit, zu lernen. |
Veränderungen machen mir Angst und sind unkontrollierbar. | Ich habe die Kraft, Veränderungen zu bewältigen. |
Ich bin nie gut genug für mich selbst. | Ich schätze und akzeptiere mich selbst. |
Das Leben passiert einfach, ohne meine Kontrolle. | Meine Gedanken formen meine Realität. |
Glück hängt von äußeren Umständen ab. | Ich bin verantwortlich für mein Glück. |
Hindernisse bedeuten das Ende meines Weges. | In jedem Hindernis steckt eine Möglichkeit. |
Arbeit ist nur ein Mittel zum Überleben. | Meine Arbeit bringt mir Freude und Erfüllung. |
Negative Menschen ziehen mich immer runter. | Ich bin umgeben von positiven Energien. |
Ich bin in meinen Fähigkeiten begrenzt. | Meine Fähigkeiten verbessern sich ständig. |
Das Glück kommt nie zu mir. | Jeder Tag ist eine Chance für Glück. |
Das Leben ist hart und unfair. | Ich vertraue darauf, dass das Universum für mich sorgt. |
Herausforderungen überfordern mich. | Ich gehe mit Herausforderungen gelassen um. |
Ich fühle mich immer müde und erschöpft. | Ich bin voller Energie und Vitalität. |
Krankheiten sind unvermeidlich | Mein Körper ist stark und gesund. |
Mein Leben hat keine wirkliche Bedeutung. | Mein Leben hat einen Sinn. |
Zeitmanagement funktioniert bei mir nicht. | Ich schaffe es, meine Zeit effizient zu nutzen. |
Ich habe keine kreativen Ideen. | Ich bin ein einfallsreicher Mensch. |
Beziehungen enden immer in Enttäuschung. | Ich bin umgeben von liebevollen Menschen. |
Ich kann niemandem vertrauen, auch nicht mir selbst. | Mein Vertrauen in mich selbst ist unerschütterlich. |
Dafür bin ich zu alt. | Es ist nie zu spät, etwas Neues zu beginnen. |
Ich kann mich nie auf eine Sache konzentrieren. | Mein Geist ist klar und fokussiert. |
Ich bin kein Morgenmensch. | Ich setze meine Energie gezielt ein. |
Die anderen können das viel besser als ich. | Ich stelle mich meinen Herausforderungen. |
Man muss hart arbeiten, um Erfolg zu haben. | Ich gehe meinen Weg mit Zufriedenheit. |
Ich bin nicht gut genug. | Ich bin wertvoll. |
Ich werde sowieso immer scheitern. | Ich kann erfolgreich sein, wenn ich daran arbeite. |
Häufige Hindernisse bei Vorsätzen und Tipps zur erfolgreichen umsetzung
Abgesehen von unseren Glaubenssätzen gibt es aber noch weitere Aspekte, die uns das Leben schwer machen, wenn es um die Umsetzung von Vorsätzen geht. Doch wenn du dir dessen bewusst bist, kannst du aktiv dafür sorgen, dass Deine Vorsätze zum Erfolg führen.
Fokussiere dich auf das Warum
Warum willst du eigentlich diesen Vorsatz umsetzen? Welche größeren Ziele und Pläne stecken dahinter? Wenn die Motivation nicht klar ist, wird es schwierig, am Ball zu bleiben und die Begeisterung wird nachlassen. Finde also tieferliegende Gründe, die dich antreiben. Das Warum ist der Kraftstoff für dauerhafte Motivation. Formuliere dir zum Beispiel eine langfristige Vision, was du erreichen oder wer du sein möchtest.
Setze Dir realistische und konkrete Ziele
„Ich will gesünder leben“ klingt gut, aber ohne klare Schritte wird dieser Vorsatz zu einer nebulösen Idee. Was genau bedeutet ‚gesünder‘? Was gehört alles dazu, um gesünder zu leben? Wann habe ich das Ziel dann erreicht? Formuliere deine Ziele also möglichst präzise und mache sie messbar. Dann kannst du regelmäßig überprüfen, wie du dich schlägst und wie weit dein Ziel noch entfernt ist.
Achte besonders darauf, dass deine Ziele realistisch sind. Ehrgeiz ist großartig, aber zu viel des Guten kann kontraproduktiv sein. Wenn wir uns unrealistische Ziele setzen, wird der Umfang der Veränderung oft zu groß. Wenn es dann nicht so funktioniert, wie man es sich gewünscht hat, gibt man oft auf. Setze dir lieber kleinere Ziele, die du auch tatsächlich erreichen kannst. Viele kleine Schritte führen schließlich auch zu großen Veränderungen.
Wenn du mehr über das Formulieren von Zielen erfahren möchtest, lies gerne meinen Artikel SMARTE ZIELE: Die Erfolgsformel für Dein Berufsleben.
Verfolge und feiere Deine Erfolge
Jeder Schritt, der dich deinem Ziel näher bringt, ist ein Erfolg und gibt Motivation. Mache diese Erfolge sichtbar und feiere erreichte Zwischenziele und Meilensteine. Mache Dir zum Beispiel im Kalender jeden Tag ein Kreuz, wenn Du wieder an deinem Ziel gearbeitet hast. Und nach und nach wächst Deine Erfolgskette an täglichen Kreuzen und gibt dir mehr Motivation. Mehr zu dieser Herangehensweise findest du in meinem Beitrag über die sogenannte Seinfeld-Methode.
Rückschläge gehören dazu
Veränderung ist nicht immer ein gerader Weg. Ohne Strategien, um mit Rückschlägen umzugehen, kann der kleinste Stolperstein dazu führen, dass man aufgibt. Bei Veränderungen gehört es aber dazu, dass die Dinge nicht immer so passieren und umgesetzt werden können, wie man es sich anfangs vorgestellt hat. Die Kunst liegt darin, sich nicht entmutigen zu lassen, sondern wieder aufzustehen und weiterzumachen.
Gemeinsam zum Ziel
Du kannst dich nicht gut motivieren? Dann teile deine Ziele mit Freunden, Familie oder Gleichgesinnten. Gemeinschaftliche Unterstützung macht den Weg leichter und motiviert. Sind deine Ziele herausfordernder? Dann kannst du dir auch fachliche Hilfe bei Coaches und Trainern suchen, die auf dein Thema spezialisiert sind.
Du siehst also, es ist viel nötig, um gute Vorsätze zu formulieren und sie letztendlich zum Erfolg zu führen. Und das Wichtigste Werkzeug dafür ist: deine Motivation. Es ist ganz natürlich, dass sich deine Motivation im Verlauf der Umsetzung deiner Vorsätze verändern wird und verschiedene Phasen durchläuft. Daher ist es sinnvoll, etwas mehr über diese Phasen zu lernen.
Konkrete Beispiele für gut formulierte Vorsätze
Wenn du die zuvor genannten Tipps beherrzigst, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass deine Vorsätze von längerer Dauer sind und du erfolgreich sein kannst. Mit den folgenden Beispielen möchte ich dir noch Inspiration geben, wie du deine eigenen Vorsätze so formulierst, dass sie nicht nur verbindlicher sondern auch konkreter und eindeutiger sind.
Mehr Sport treiben | Ich möchte meine körperliche Fitness verbessern. Ich werde deshalb dreimal pro Woche jeweils 30 Minuten joggen. Durch regelmäßiges Joggen fühle ich mich gesünder und leistungsfähiger. Ich starte mit kurzen Strekcen und steigere mich schrittweise. Ich beginne damit ab dem 1. Januar und ziehe das Programm mindestens für die nächsten 3 Monate durch. |
Gesünder ernähren | Ich möchte mehr Obst und Gemüse essen. Ich werde täglich mindestens 5 Portionen Obst und Gemüse essen. Durch eine ausgewogene Ernährung fühle ich mich besser und stärke mein Immunsystem. Ich plane meine Mahlzeiten für die Woche im Voraus und esse weniger spontan. Ich starte ab sofort und halte dies mindestns für die nächsten 6 Monate durch. |
Besser mit Geld umgehen | Ich möchte monatlich einen festen Betrag sparen. Ich werde jeden Monat 100€ auf mein Sparkonto überweisen. Durch das regelmäßige Sparen baue ich ein finanzielles Polster für unvorhergesehene Ausgaben auf. Ich analysiere meine Ausgaben regelmäßig und reduziere unnötige Kosten, um die 100€ zur Verfügung zu haben. Ich fange bei der nächsten Gehaltsabrechnung und ziehe es ein Jahr lang durch. |
Mehr Zeit für Familie und Freunde | Ich möchte mehr mit meinen Liebsten unternehmen. Ich plane dafür wöchentlich mindestens einen Abend für gemeinsame Aktivitäten ein. Die gemeinsame Zeit stärkt unsere Beziehungen und macht mich glücklich. Ich priorisiere dafür die Treffen in meinem Kalender und halte mich an die Termine. Ich starte sofort nach Weihnachten und werde es mindestens bis zum Sommer beibehalten. |
Berufliche Weiterentwicklung | Ich möchte mich im Bereich des Projektmanagements weiterentwickeln. Ich werde dafür innerhalb der nächsten 6 Monate an einem zeritifizierten Kurs teilnehmen und das Zertifikat erwerben. Die Weiterbildung erhöht meine Qualifikation und verbessert meine Karrierechancen. Ich plane wöchentlich zwei Stunden für das Selbststudium ein. Ich beginne den Kurs am 1. Februar und schließe ihn bis zum 31. Juli ab. |
Alle diese Beispiele orientieren sich an der smarten Zieldefinition und beschreiben das Vorhaben so konkret wie möglich.
Das hilft dir dabei, dein Ziel immer vor Augen zu haben.
Natürlich wird es nicht immer leicht sein, am Ball zu bleiben. Wie du aber die Motivation aufrechterhalten kannst, erfährst du im nächsten Kapitel.
Die Motivationskurve: Phasen und Tipps zum Dranbleiben
Die Motivationskurve ist so etwas wie der emotionale Roadtrip, den wir machen, wenn wir uns ein neues Ziel setzen. Sie wird beeinflusst durch unsere Erfolge und Misserfolge auf dem Weg zu unserem Ziel und ist von vielen anderen Faktoren abhängig. Sie ist sehr individuell. Trotzdem gibt es einige typische Phasen, die jeder von uns, mehr oder weniger stark ausgeprägt, durchlaufen wird.
- Die Startlinie – Hochmotiviert
Hier beginnt die Reise. Du hast einen frischen Vorsatz gefasst. Die Energie ist hoch, die Ziele scheinen erreichbar, und die Welt ist voller Möglichkeiten. Du fühlst dich bereit, bist zuversichtlich und kannst kaum abwarten, loszulegen. - Der Gipfel – Höchste Motivation
Du erreichst den Höhepunkt der Motivation. Alles läuft reibungslos, und die ersten Erfolge ermutigen dich. Die Welt ist immer noch bunt und fröhlich, und du bist dir sicher, alles schaffen zu können. - Der Abstieg beginnt – Realität tritt ein
Nach dem Höhepunkt kommt der Abstieg. Die anfängliche Euphorie weicht der harten Realität. Die ersten Hindernisse tauchen auf, und die Herausforderungen werden spürbar. Das kann frustrierend sein, da die Dinge nicht mehr so einfach erscheinen. - Das Tal der Desillusionierung – Motivationstief
Hier wird es knifflig. Du befindest dich im Tal der Desillusionierung. Die anfängliche Begeisterung ist verschwunden, und die Motivation erreicht einen Tiefpunkt. Zweifel können aufkommen, und es besteht die Gefahr, den Vorsatz komplett aufzugeben. - Der Weg zur Stabilität – Anpassung und Erneuerung
Nach dem Tal geht es aufwärts. Du beginnst, dich an die Herausforderungen anzupassen. Die Motivation kehrt zurück, wenn du realistischere Ziele setzt und einen klaren Plan entwickelst. Hier liegt die Chance, die Kurve zu überwinden und gestärkt hervorzugehen. - Die Stabilisierung – Nachhaltige Motivation
Stabilität wird zur neuen Normalität. Du hast gelernt, mit Rückschlägen umzugehen, und die Motivation bleibt auf einem nachhaltigen Niveau. Die Ziele sind klar, die Strategien effektiv, und du erkennst, dass Veränderung Zeit und Ausdauer erfordert.
Die Motivationskurve durchläuft verschiedene Phasen, und das Verständnis dieser Reise kann entscheidend sein, um die eigenen Vorsätze langfristig umzusetzen. Ein Blick auf die Kurve hilft Dir, zu erkennen, wo du dich gerade befindest und was zu tun ist, um deine Ziele nachhaltig zu sichern.
Neujahrsvorsätze: Sinnvoll oder nicht? – Pro und Contra
Jetzt hast du viel darüber erfahren, welche Stolperfallen es bei der Umsetzung von Vorsätzen gibt und welche, durchaus emotionalen, Phasen man durchläuft. Und du fragst dich vielleicht, ob es überhaupt sinnvoll ist, sich jedes Jahr Neujahrsvorsätze zu setzen. Und wie bei allem im Leben, gibt es auch bei dieser Frage Vor- und Nachteile.
Vorteile
Nachteile
Statt Neujahrsvorsätzen: Wie kontinuierliche Selbstverbesserung zu nachhaltigem Erfolg führt
Ich persönlich bin kein großer Fan von Neujahrsvorsätzen. Es liegt mir nicht, auf einen festen Zeitpunkt fixiert zu sein, an dem bestimmte Veränderungen starten sollen. Natürlich ist es sinnvoll und praktisch, Vorsätze, Pläne und Ziele am Kalender auszurichten. Und auch ich mache das teilweise. Dennoch gibt es auch andere Wege, um positive Veränderungen anzugehen, die auch das ganze Jahr über funktionieren.
Betrachte die Veränderung als fortlaufenden Verbesserungsprozess. Dieser hat keinen konkreten Startpunkt und auch kein definiertes Ende. Richte dein Handeln vielmehr nach einer Vision aus, die du langfristig erreichen möchtest. Setze dir dafür regelmäßig kleine Ziele und feiere deine Erfolge auf dem Weg.
Mit einem Wort oder Motto des Jahres kannst du dir auch eine inspirierende Formulierung wählen, die dich durch das Jahr oder eine längere Zeitperiode leitet. Das kann als Hilfestellung für Entscheidungen und Handlungen dienen.
Formuliere thematische Monatsziele und gliedere damit das Jahr in Phasen mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Zum Beispiel kann der Januar der Gesundheit gewidmet sein, der Februar der persönlichen Entwicklung usw. Das erleichtert die Fokussierung.
Setzte dir bewusst Termine im Jahr für Reflexion und Anpassung. Das hilft dir dabei, auf Kurs zu bleiben. Überprüfe zum Beispiel am Ende jeden Monats deine Ziele und passe sie an, wenn sich deine Prioritäten ändern. Mache dir für diese Reflexionen Termine in deinen Kalender.
Betrachte alle diese Punkte als Anregungen, um die für dich beste Herangehensweise zu entwickeln. Vielleicht findest du mit diesen Vorschlägen einen Ansatz, der besser zu deinem individuellen Stil der Selbstverbesserung passt als das starre Konzept der Neujahrsvorsätze.
Fazit – Schritt für Schritt nach vorne
Der eingehendere Blick auf Neujahrsvorsätze hat deutlich gemacht, wie Glaubenssätze unsere Ziele beeinflussen. Sie steuern unser Denken und Handeln. Die bewusste Umformung negativer Glaubenssätze ist dabei ein wichtiger Aspekt zur Erreichung unserer Ziele.
Doch nicht nur Glaubenssätze sind Stolpersteine. Das Fehlen eines klaren Warums, unrealistische Ziele und der Umgang mit Rückschlägen erschweren die Umsetzung von Vorsätzen. Die Motivationskurve zeigt, dass unsere Begeisterung Höhen und Tiefen durchläuft, eine emotionale Achterbahnfahrt auf dem Weg zu nachhaltiger Veränderung.
Neujahrsvorsätze können ein Startschuss sein, aber auch Druck und unrealistische Erwartungen mit sich bringen. Kontinuierliche Selbstverbesserung ermöglicht Flexibilität und Anpassung. Letztendlich musst du deinen individuellen Weg zur Veränderung finden, der nicht nur am Jahreswechsel, sondern das ganze Jahr über funktioniert.
Wie ist es bei Dir? Formulierst du dir Neujahrsvorsätze? Oder hast du andere Strategien entwickelt? Erzähle gerne in den Kommentaren davon.
Titelbild: Foto von Tim Mossholder auf Unsplash